Svenja

Email: svenja @ vallegaia . de

Durch Valle Gaia schreibe ich. Ein wenig von mir. Ein wenig für Dich. Ein wenig über uns. Und ganz viel mit dem Herzen.


Durch den Bandscheiben-Vorfall hinein in meine Freiheit. Körper, Geist, Seele. Die wichtigste und wertvollste Einheit meines Lebens.

Ich hatte eine derartige Angst vor meiner inneren Freiheit, des wahrhaften Lebens meiner wahren Größe und Stärke (jenseits der andauernden Anpassung an alle und jeden, jenseits meiner Erwartungs-Bedienung). Meine (Wirbelsäulen)Mitte konnte dem Unter-Drückungs-Druck nicht länger standhalten.

Als feinfühliger Mensch fühlst Du, wie Du für andere am besten passt, ohne anzuecken. Du fühlst, welche Erwartungen unausgesprochen im Raum stehen. Du fühlst sie immer. Auch wenn gar keine da sind. Du hörst die Menschen denken. Du weißt, wie Du sein musst, damit Du am Ende nicht wieder und wieder leidest. In der Folge des allertiefsten Schuldgefühls, wenn Du es wieder einmal jemandem nicht recht gemacht hast. Oder einer Rolle oder Funktion nicht gerecht geworden bist. Da nimmst du lieber die Anpassung und die Bedienung in Kauf. Während Du, ganz unbemerkt, noch viel tiefer in Dir drin und weiter und weiter kaputt gehst. Dich Deiner Mitte lieber einmal mehr und mehr entfernst und entfremdest. Bis sie irgendwann so zerbrechlich geworden ist, dass sie, und unter der Schwere der inneren Gefangenschaft, einfach zerbricht. 

Ich konnte es nicht länger ignorieren, es rief so laut in mir. Es war an der Zeit. ALLES zu verändern. Alles, wonach ich mich mein Leben lang ausrichtete, auszuradieren. Zu überDENKEN. UmzuDENKEN. Neu zu DENKEN. Jetzt oder nie. Ich hatte nichts zu verlieren. Die Schmerzen und mit ihm Das-jeden-Tag-nur-zu-überstehen unerträglich. Ich musste es wagen. Den Sprung. Von dieser Klippe, die ich all die Zeit vor meinem inneren Auge gesehen hatte. Das Überwinden einer Höhe von hunderten Metern. Voller Angst. Hinein in das Wasser. Das Wasser meines Lebens. In mich selbst hinein. Das Entlassen meines körperlich-seelischen Schmerzes in die Freiheit. In meine emotionale Freiheit.

Bis heute zeigt mir mein lieber Rücken, wenn ich wieder einmal drohe in die alten Anpassungs-Muster abzurutschen. Ich erkenne. Ich verstehe. Ich bin. Ich lebe. Jetzt. Und niemals und nirgendwo sonst. 

Hier bin ich. Denn etwas anderes bin ich nicht. 


Nun schreibe ich also.

Nicht über das, was ich weiß. Denn dies ist endlich. Sondern über das, was ich verstanden habe. Und so sehr sicher noch verstehen werde. Denn dies ist unendlich.

Es war ein Weg. Ein Weg durch die tiefsten und dunkelsten Täler voller Schmerz (vor allem dem körperlich Gewordenen), der „Krankheiten“, der Traurigkeit, der Betäubung, des Loslassens, des vermeintlichen „Verlustes“ zweier Kinder in meinem Bauch, des Abschieds, der vermeintlichen Trennungen, Kummer, Unsicherheiten, Fragen, Zweifeln, Sorgen und vor allem eines: unzähligen Ängsten.

Ein Weg aus all dem immer weiter Er-Wachsens und Er-Wachens.

Es ist ein Weg. Mit täglichen Etappenzielen. Kleineren und größeren. Wichtigen und richtig doll wichtigen. Besonderen und unglaublich besonderen. Wundervollen und unendlich wundervollen.

Und ich werde diesen einen Tag im letzten Jahr nie vergessen. Der Tag, an dem ich das Universum gebeten hatte, mir mal ein Zeichen zu schicken. Mir zu sagen, wo diese meine – bis dato wirklich mehr als verrückte – Reise weitergeht. Was es für mich zu tun gibt.

Und dann …

Dieser Moment. Als ich gedankenverloren an einer großen Ampelkreuzung stand, meine Blicke schweifen ließ, während ich schon gar nicht mehr an meine Bitte dachte … Mein Blick plötzlich an diesem großen Plakat hängen blieb …

„Schreib Dein Buch“.

Stille.

Gänsehaut.

Magie pur.

In jenem Moment liefen all die letzten Jahre wie ein Zeitraffer durch mich durch.

Mir wurde klar, es gab schon so viele – von mir selbst unerkannte – „Anläufe“. (Mein Deutschlehrer Herr M., gab mir mit der konsequenten 4 auf all meine Texte deutlich zu verstehen, ich sollte dies besser bleiben lassen. Ich mochte ihn. Ich glaubte ihm. Er hatte einfach recht.)

Zuerst waren es die Gedichte. Dann kam das Seelentestament. Sogar ein Buch hatte ich begonnen. Einen Roman. Ich schrieb schon so viel. Immer wieder führte mich einfach alles, was ich tat, wieder zum Schreiben. Weil ich es gern tat. Weil es mich immer wieder gerufen hatte. Weil es mich immer wieder selbst sortierte. Und weil es mich erfüllte.

Und während ich dachte, dass es doch schade wäre, wenn ich all das, was ich für mich verstanden hatte und verstehe, für mich allein behielte, und dass es doch ebenso schade wäre, wenn ich dies nicht mit Anderen teilte, blieb ich dran, und …

… traf eine einzige kleine Entscheidung. Ich begann mein Gefühl und meine Gedanken durch meine Worte in die Welt hinauszutragen. Ich begann sie einfach zu teilen. Mit ein paar wenigen Menschen.

Ohne erklärtes Ziel, ohne konkreten Plan, ohne eine bestimmte Absicht, ohne erwartete Erfolgsaussichten (weder Finanzielle, noch jener der Politur meines Egos), und ohne überhaupt irgendeine Erwartung, sondern … ganz einfach so … weil ich es so so gerne tue.

Kurt Tepperwein fragte mich einst eine sehr sehr bedeutsame Frage. „Was tust Du so gern, dass Du anstatt Geld dafür zu bekommen, sogar welches dafür zahlen würdest?“.

Endlich habe ich eine Antwort.

Meine Antwort.

Für mich werde ich nicht aufhören zu LERNEN. Und für alle, die mich begleiten möchten, nicht aufhören zu SCHREIBEN. Denn es erfüllt mich mit wahrer Liebe und größter Freude.

Ich bekomme so viel mehr zurück als ich gebe. Auf einer völlig anderen Ebene als ich darüber beigebracht bekam, was für mein Leben angeblich so wichtig sei.

Eine wahrhaft wunder-volle Erkenntnis.

Auf diesem meinem Weg des Verstehenwollens.

Und so langsam beginne ich sogar dies zu verstehen …

Ich schreibe. Für Dich. Für mich. Für uns alle.

Deine Svenja

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